Haltbarmachen, Kochen & Backen

Romantik aufs Brot: Rosengelee

Rosengelee

Zur Selbstversorgung ist es sicher nicht essentiell, Rosengelee im Haushalt zu haben – einen Versuch war es uns aber allemal wert. Für die Herstellung nimmt man am besten unbehandelte Historische Rosen mit starkem Duft (oder wie A. gern sagt “die, die so arg nach Oma-Parfum stinken…”).

Je nach Blütenfarbe wird das Gelee leicht rosa-farben bis dunkel-purpurrot. Da die Historischen wahre Massenträger sind, kann man bei gut etablierten Pflanzen locker die benötigte Blütenmenge abschneiden, ohne dass das Gärtnerherz aufschreit. Der Vollständigkeit halber hier die Liste meiner dafür verwendeten Rosen: Charles de Mills, Félicité Parmentier, Duchesse de Montebello, Königin von Dänemark.

Rezept für Rosengelee

Zutaten: Auf 900ml Wasser kommen ca. 1 Liter Blütenblätter (lose in einem Messglas abgefüllt), 1-2 TL Zitronensäure, weißer Rohrzucker.

Zubereitung: Die Blütenblätter auf Käfer untersuchen und waschen. In einen Topf mit 900ml Wasser geben und über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag aufkochen und komplett auskühlen lassen. Abseihen und das Rosenwasser abmessen.

Auf 900ml kommen jeweils eine Packung Gelierhilfe (z.B. Quitin) und ca. ¼ des Gesamtgewichts an Zucker. Wichtig ist vor allem, das Gelee vor dem Hochkochen öfter zu kosten, um den besten Geschmack zu finden. Wir mögen’s weniger süß und mit einem gewissen Säureanteil, aber das muss nicht für jeden gelten. Rund 4 Minuten sprudeln kochen lassen und in sterilisierte Gläser abfüllen.

Wir machen die Probe aufs Exempel
Wir machen die Probe aufs Exempel

Geteiltes, aber mehrheitlich positives Urteil

Bei der Verkostung gingen die Meinungen auseinander, von “schmeckt ausgezeichnet” bis “schmeckt so wie wenn man in ein Fenjal beißt…” ist alles dabei. Bei letzterem besteht aber eine Korrelation mit einer generellen Abneigung gegen ausgeprägten Rosenduft. Offenbar sollten Leute, die diesen nicht schätzen auch kein Rosengelee essen!

Mir schmeckt es sehr gut. Es wird zwar nicht in die Liste der drei besten Marmeladen aller Zeiten aufgenommen, aber die sehr fruchtige Note ist wirklich nicht zu verachten. Vor allem ist das Gelee auch ein guter Begleiter zu Käse. Nächstes Jahr würde ich gern etwas mehr experimentieren; so gibt es Rezepte mit Äpfeln oder auch mit Rotwein. Mir schweben Versuche mit Gewürzen vor, wie wär’s mit Kardamom und Pfeffer?

Auf zwei Dinge sollte man jedoch achten: man muss dem Gelee ein bisschen Zeit geben, bis es seinen Geschmack entwickelt hat. Ganz frisch gegessen schmeckt – und vor allem riecht – es nach dem Einkochen unglaublich intensiv. Und man darf es bei der Blütenmenge nicht übertreiben; mehr schmeckt nicht besser, mehr schmeckt nur seifig.