Melanzani gedeihen bestens in unserem Garten und bescheren uns jährlich eine reiche Ernte, was die Frage nach der Verarbeitung des Überschusses aufwirft. Man kann sie zur Vorratshaltung gut gewürzt in Öl einlegen, nur leider ist das nicht so unser Ding. Nach ein, zwei Gläsern reicht’s dann nämlich auch wieder. Deswegen habe ich vergangenes Jahr Melanzani getrocknet und diese Woche erstmals einem Test unterworfen.
Ein Wort zur Herstellung
Dazu muss man gar nicht viel sagen: einfach in Scheiben schneiden und solange trocknen, bis sie nicht mehr biegsam sind. Dazu kann man einen Dörrer verwenden, das leicht geöffnete Backrohr bei niedrigen Temperaturen oder so wie in unserem Fall einen Solardörrer. Das Teil Marke Eigenbau ist zwar ein großes, schweres Monster (Google zeigt das eindrücklich), aber auch ausgesprochen praktisch, weil man dafür keinen Strom braucht.
Getrocknete Melanzani im Test
Die getrockneten Scheiben wurden lange in heißem Wasser eingeweicht, das schien aber nicht ausreichend zu sein. Deshalb haben wir sie ein paar Minuten gekocht und dadurch wurden sie dann tatsächlich weich. Damit wurde dann die hausgemachte Pizza belegt.
Ein enttäuschendes Ergebnis
Tja, was immer man auch damit machen will, als Pizzabelag eignen sich getrocknete Melanzani leider nicht. Der ausgesproche fade Geschmack und die gummiartige Konsistenz sprechen gegen eine Wiederholung des Verfahrens.
Nach nur einem Versuch scheint zwar ein endgültiges Urteil verfrüht, denn es bieten sich auch andere Zubereitungsmöglichkeiten an, etwa in Sugo. Aber mein ursprünglicher Enthusiasmus darüber, die Frage nach dem Haltbarmachen von Melanzani endlich gelöst zu haben ist mal gedämpft.
Ich ziehe daraus den vorläufigen Schluss, die leckeren Früchte am besten gleich im Sommer zu verzehren oder zu verschenken. Ein paar Gläser Antipasti werden wir auch wieder machen. Und trocknen? Eher nein.
Nachwort zum Angebot an Sorten
Übrigens gibt es nicht nur bei Paradeisern eine Unmenge an unterschiedlichen Sorten, auch Melanzani kommen in allen möglichen Formen und Farben daher: weiß, rosa, lila, schwarzviolett, grün und sogar orange sind vertreten! Auch beim Geschmack gibt es deutliche Unterschiede, weshalb ich heuer wieder eine neue Sorte testen werde. Die aus Japan kommende Aubergine Kamo wird als regionale Delikatesse mit langer Tradition gepriesen, schau’n wir mal.
Meine langjährige und bewährte Standard-Sorte möchte ich auch nicht unterschlagen, denn sie hat sich lobende Worte verdient. Sie heißt Robin Hood, ist ausgesprochen produktiv und darüber hinaus auch noch wirklich früh dran. Die Früchte sind etwa 10 cm lang (siehe Bild oben im Hintergrund) und sehr geschmackvoll. Meine Quelle dafür ist der Shop von Irinas Tomaten & Kräuter.