Obst & Gemüse

Von Kartoffeln unter Stroh und von Couch Potatoes

Jeder passionierte Gemüsegärtner kennt das: man hat nie genug Beete, um all das anzubauen, wovon man träumt. Der Entschluss war deshalb leichten Herzens gefasst, den Rasen im Innenhof zu opfern. Rasenmähen ist ohnehin mühsam und wer steht sich schon gerne im Hochsommer die Beine in den Bauch, nur um den Rasen zu gießen. Schwuppdiwupp wurden zwei Beete ausgestochen (naja, so schnell ging’s nicht, aber ich hab’s ja nicht machen müssen…) und der Bereich rundum mit Vlies und Rindenmulch zugedeckt. Das allein macht aber noch keine fruchtbaren Beete. Ein guter erster Schritt ist daher, Kartoffeln unter Stroh anzubauen.

Ich habe das schon mal vor ein paar Jahren erfolgreich probiert und war mit dem Ergebnis hoch zufrieden: eine gute Kartoffelernte (die viel einfacher und rückenschonender erfolgt), Unterdrückung von Unkraut und ein wunderbar krümeliger Boden im Anschluss – darüber kann man nicht meckern.

Vorbereitung der Beete für die Kartoffeln

Diesmal haben wir die Rasensoden für die Beete ausgestochen und in drei Reihen verkehrt herum aufgetürmt. In den darauf folgenden Wochen ist zumindest der Großteil des Grüns vertrocknet, was ja durchaus gewünscht ist. Für die Kartoffelpflanzung habe ich den Boden mit Gesteinsmehl (wegen der Mineralien), Holzasche (guter Kaliumlieferant) und Kompost vorbereitet. Dann die vorgetriebenen Kartöffelchen rein, alles dick mit Stroh eingepackt und ein Netz drüber gespannt, fertig.

In die Grassoden am Rand habe ich Ringelblumen ausgepflanzt und Blumen gesät, um den Boden zusätzlich abzudecken. Wenn die Kartoffeln erst mal austreiben und gemeinsam mit den Blumen ihre volle Größe erreicht haben werden, sollen sie den Boden soweit beschatten, dass kein Gras mehr durchkommt. Ringelblumen habe ich deshalb gewählt, weil sie gegen Nematoden und Drahtwürmer wirken, den Ertrag erhöhen und damit ideale Begleiter der Erdäpfel sind.

Schön und gut, aber gibt’s auch Nachteile?

#1 Schnecken

Logisch, die Methode bietet leider auch ideale Bedingungen für Nacktschnecken und auf angebissene Kartoffeln kann ich gern verzichten. Aber solange das Beet von Rindenmulch umgeben ist, hoffe ich doch, dass sich die Biester fernhalten.

#2 Katzen

Nachbars Katze hat ja schon immer unseren Garten wie eine große Wohnlandschaft behandelt, aber jetzt ist das superweiche Stroh ihr absoluter Lieblings-Schlafplatz. Noch richtet sie keinen Schaden an, aber das wird sich wohl ändern, wenn die Kartoffeltriebe rauskommen. Da sie aber erziehungsresistent ist, werde ich mir wohl noch ein paar Tricks überlegen müssen. Versuch Nummer 1: Ich werde Kaffeesud auf den Beeten verteilen, denn angeblich riecht das nicht gut für Katzen. Ich hoffe sehr, dass das funktioniert, weil das Material dafür ohnehin anfällt und gleichzeitig den Boden düngt.

#3 Mäuse

Es ist davon auszugehen, dass sich auch Mäuse sehr wohlfühlen würden. Es gibt Nahrung und einen schützendes Dach, sprich Netz, über dem Kopf. In dem Fall kann ich nur hoffen, dass “Problemfall #2” mithilft, wenn sie schon mal hier ist…